Kompass for Life
Beruf und Privatleben in Einklang
Ständige Erreichbarkeit, Überstunden und kaum Zeit für Erholung – bei vielen Berufstätigen gerät die sogenannte Work-Life-Balance aus dem Gleichgewicht. Die moderne Arbeitswelt fordert immer mehr Einsatz, doch wer dauerhaft über seine Grenzen geht, dem drohen physische und psychische Erkrankungen.
Wochenarbeitszeiten von 48 Stunden und mehr, E-Mails beantworten nach Feierabend und am Wochenende die Präsentation ausarbeiten – noch nie wurde so lang und hart gearbeitet wie heute. Fragt man Berufstätige nach ihrem Leben, hört man immer wieder die gleichen Aussagen: Zu viel Arbeit, permanenter Stress, Leistungsdruck und keine Zeit für Freunde, Hobbys, Familie.
Dies bestätigt auch der iga Report 27 von 2014. Demnach leisten zwei Drittel der Berufstätigen regelmäßig Überstunden. Von jedem Fünften wird erwartet, dass er auch im Privatleben für berufliche Angelegenheiten zur Verfügung steht. 18 Prozent lassen sogar private Aktivitäten ausfallen, weil der Job zu viel Zeit beansprucht. Mit ungesunden Folgen. So leidet jeder vierte Deutsche häufig oder ständig unter Stress und Erschöpfung. Bei den 46- bis 55-Jährigen sind es sogar 36 Prozent. Psychosomatische Erkrankungen und Burnout sind auf dem Vormarsch.
„Eine solche Vermischung von Privat- und Berufsleben ist ungesund“, warnt Persönlichkeits- und Organisations-Coach Franz Waßmer. Seit über fünf Jahren berät er Berufstätige, Führungskräfte und Unternehmen in Sachen Lebensplanung, Organisation und Persönlichkeitsentwicklung. Sein Fazit: „Wenn nach Ablauf der regulären Arbeitszeit auch noch die Freizeit mit Arbeit ausgefüllt ist, bleibt nicht genügend Zeit, sich zu regenerieren. Die Betroffenen brennen im wahrsten Sinne des Wortes irgendwann aus.“
Wie viel Arbeit ist gut für uns?
Doch was ist der Grund, dass immer mehr Menschen ein Ungleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben beklagen? Ist unser Leben anstrengender als früher?
„In den letzten Jahrzehnten haben sich Gesellschaft, Arbeitsleben und auch die Familie stark verändert“, sagt Coach Waßmer. „Frauen sind heute berufstätig und Männer im Job viel mehr gefordert als früher. Doch wir halten immer noch an der Rollenverteilung, Werten und Glaubensmustern fest, die wir von unsern Eltern und Großeltern gelernt haben. Der Vater verdient das Geld, die Mutter vorsorgt Haushalt und Familie. Dieses Bild ist fest verankert und wir wollen dem immer noch entsprechen. Doch das ist einfach nicht möglich.“
Zu beachten sei auch, dass sich die Arbeit in den vergangenen Jahren immer mehr verdichtet habe. „Um ihre Effizienz zu steigern und Kosten zu senken, rationalisieren Unternehmen wo es nur geht“, so der Experte. Die Arbeit verteile sich auf immer weniger Menschen. Permanente Erreichbarkeit, Informationsflut und Multitasking setzen Berufstätige unter einen ungesunden Dauerstress – besonders Freiberufler, Selbstständige und Führungskräfte seien davon betroffen.
Auf diese Warnzeichen sollten Betroffene achten:
- Suchtverhalten: Sie neigen dazu, jeden Abend Alkohol zu trinken, nehmen regelmäßig Schlaftabletten oder gar Aufputschmittel.
- Schlafstörungen: Sie schlafen schlecht ein bzw. haben Durchschlafstörungen und grübeln sehr viel.
- Lustlosigkeit: Sie haben keine Lust mehr – zu nichts. Sie kommen morgens nicht mehr aus dem Bett, sind oft aggressiv oder haben nah am Wasser gebaut. Sie ziehen sich immer mehr zurück. Vielleicht haben Sie sogar Flucht- oder Selbstmordgedanken.
- Krankheiten: Sie werden häufig krank.
Wie kann man Work-Life-Balance schaffen?
Auch ein Coaching kann helfen, die eigenen Ziele und Prioritäten zu erkennen und Änderungen umzusetzen. Das ZIEL³ Coaching von Franz Waßmer begleitet und unterstützt Menschen auf ihrem Weg, ihr Leben wieder in Balance zu bringen.
Mehr Informationen auf der Webseite: www.ziel-3.com Autor: Sylke Zegenhagen Redaktioneller Service